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Kommunikation

"In der digitalen Welt gibt es keine Verkündigung einer Botschaft ohne konsequentes Zeugnis dessen, der verkündigt" - Botschaft des Vatikans zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird.

So heisst es in der heute erschienen Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel von Papst Benedikt XVI. Das Schreiben als Ganzes zeigt, dass der Papst hier gut beraten ist und verstanden wurde, wie social networks, die auch mehrmals explizit angesprochen werden, in ihrer Kommunikationsdynamik funktionieren. Es geht um Beziehung und Dialog, es geht um Teilhabe, um aktive UserInnen statt passive KonsumentInnen. Und ja, es gibt Gefahren und Problemfelder, aber die Chancen überwiegen. Und jeder Christ und jede Christin ist (ganz im Sinne des II. Vatikanischen Konzils, würde ich ergänzen) gefordert auch online adäquate Formen zu finden, über Religion und Glauben zu kommunizieren - nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern authentisch und im Alltag verankert. Im letzten Schreiben vom Mai 2010 des Papstes zum Thema war diese Aufgabe der Online-Kommunikation noch sehr auf die Priester fixiert, wohl vermutlich anlässlich des Priesterjahres.  Da hatte ich mir gedacht, dass da definitiv die wichtige Rolle der Laien in diesem Prozess unterschätzt wird. Das ist nun auch anders und so sehe ich dieses Schreiben als gute Ermutigung der Weltkirche für alle ChristInnen und Christen, die online aktiv kommunizieren.

"Was sucht denn ihr als Kirche im Web 2.0?"

Margit Hauft, Präsidentin der Katholischen Aktion OÖ (KA), schreibt in einer Kolumne der Zeitung der Katholischen Frauenbewegung (Mai 2010) über die Aktivitäten, die die KA mit dem Projekt ThemaTisch setzt: 
Margit Hauft"Was sucht denn ihr als Kirche im Web 2.0?", diese Frage bekam ich mehrfach gestellt, als ich vom neuen KA - Projekt "ThemaTisch" erzählte. Es klang fast so, als müsste ich mich rechtfertigen, als sei die KA mit dieser Idee auf Abwege geraten! Dabei suchen wir als Kirche via Internet genau das, was zu suchen uns aufgetragen ist: den Kontakt mit möglichst vielen Menschen, wo diese sich auch immer befinden mögen! Eine steigende Anzahl von ihnen, und nicht nur Jugendliche, findet sich regelmäßig auf Internetforen, den modernen "Marktplätzen" ein, um sich dort über "Gott und die Welt" zu unterhalten. Ist das nicht auch eine logische Gelegenheit für uns als Kirche, mit dem, was wir an Wertvollem zu bieten haben ebenfalls präsent zu sein, mit zu reden, mit zu mischen? Keine Angst, die elektronischen Treffen werden und sollen nie "leibhaftige" Begegnungen ersetzen, im Gegenteil, sie können Neugierde erwecken auf Gespräche von Angesicht zu Angesicht zusätzlich zu Facebook - Talks. Es geht also nicht darum, das Eine durch das Andere zu ersetzen sondern die zusätzliche Chance zu nützen, mit Menschen "um einen Tisch" zu sitzen und zu diskutieren, die wir sonst bestenfalls "alle heiligen Zeiten" treffen würden. Gottes Wege mit und zu uns Menschen sind immer noch unergründlich, warum sollte nicht einer davon auch durch das Internet führen?