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Realistisch in der Analyse, optimistisch im Handeln

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Mit Erschrecken stelle ich fest, dass immer mehr Menschen in meiner Umgebung bedroht sind, abgeschoben zu werden. Die restriktiven Asyl- und AusländerInnengesetze, die ich als juristische Laiin sowieso nicht ganz durchblicke, wirken - wirken in grausamer Weise. Sie bewirken, dass Menschen, die oftmals viele Jahre in Österreich leben, plötzlich dieses Land verlassen sollen. Sie bewirken, dass Menschen, die hier leben über Jahre nicht legal arbeiten dürfen. Sie bewirken, dass ein Miteinander immer schwerer möglich ist. Das Schicksal von Arigona Zojaj und ihrer Familie ist nur die Spitze des Eisbergs, viele Menschen sind betroffen, vom Baby bis zum Greis.

Ich tue das meinige dazu, dass es anders wird. Aber oftmals fühle ich mich hilflos. Soviele Menschen engagieren sich für Humanität, aber letztlich wird es immer schlimmer im Lande. Boulevard und rechte Parteien haben die Oberhand, die Regierung hat vielleicht freundlichere Worte, aber auch keine freundlicheren Taten anzubieten.  Selbst ökonomische Argumente werden ignoriert. KA-Präsidentin Luitgart Derschmidt bringt es auf den Punkt: "Früher hieß es Gnade vor Recht, jetzt ist es umgekehrt".

Am Donnerstag wird unter dem Motto "Genug ist genug" in Wien demonstriert, Pfarrer Josef Friedl wird u.a. sprechen. Ich finde jede Demo, jede Kundgebung, jede Aktion und jede Stellungnahme wichtig, genauso wichtig wie konkrete Unterstützung für Asylsuchende. Noch immer kann und will und werde ich nicht glauben, dass es nicht möglich ist, solidarisch zusammenzuleben, ganz egal, woher wer kommt. Es ist wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen, weiterzumachen, kreativ zu werden, Widerstand zu üben, alternative Praxen zu entwickeln. Genug ist es schon lange, sicher schon seit 10, 15, 20 Jahren. Es wird Zeit, nocheinmal und wieder und immer wieder aufzustehen - nach dem Motto (um Bert Brecht sinngemäss zu zitieren): "Realistisch in der Analyse, optimistisch im Handeln".

Hinweis: Zusammenfassung kirchlicher Stellungnahmen in der Linzer Kirchenzeitung

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Foto: camera-caritatis
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GENUG ist GENUG!

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KARLENDER » Genug ist Genug!

[...] Andrea Mayer-Edoloeyi [...]
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Sonnenschein

Schlimm ist, dass ein Asylwerber in Österreich als einzige "legale Beschäftigung" nur der Prostitution nachgehen darf. Was steht da für ein Denken dahinter? Wie werden hier die Türen für die Sünde geöffnet? Wie leicht können so Asylwerber in die Prostitution gezwungen werden? Das finde ich echt sehr schlimm!!
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andrea

Ja, das sehe ich auch so. So weit ich mich da rechtlich auskenne, könne Asylsuchende selbständigen Tätigkeiten nachgehen, z.B. manchen ja auch viele den schlecht bezahlten Job des Zeitung- und Werbungsverteilen. Für manche gibts nur das Arbeitsfeld Prostitution, das betrifft, soweit ich weiss, auch illegalisiert in Österreich lebende Menschen, die dann zwar sonst keinerlei Rechte haben, aber jede Woche aufs Gesundheitsamt gehen müssen, um sich untersuchen zu lassen und auch Steuern zahlen. Eine sehr schräge Doppelmoral. Da gut 90% der in der Prostititution Tätigen MigrantInnen sind, braucht es meiner Meinung nach für eine Verbesserung der Situation zweifaches: Eine Anerkennung der Prostitution als Arbeit mit den damit verbundenen Rechten (und nicht nur Pflichten wie jetzt), sondern eben auch ein Ende der rassistischen Gesetzgebung, die solche Situationen erst produziert. Sehr interessant und unterstützenswert finde ich die Arbeit von MAIZ und auch von LENA, einem Caritas-Projekt. PS: Den doppelten Kommentar habe ich gelöscht.

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