Facebook-Übersiedelung: Vom "illegalen" Profilaccount für eine Organisation zur Facebook-Seite

Facebook

Update: Es gibt nun eine automatische Funktion für das Problem.

Oje, werden sich manche denken. Aber es ist so und je früher das Problem angegangen wird, je besser lässt sich was machen. Das „Oje“ bezieht sich jetzt auf einen klassischen Facebook-AnfängerInnenfehler, nämlich dass jemand anstatt einer (Fan-)seite eine Profilseite für eine Organisation, ein Thema oder eine Kampagne angelegt hat. (Wen das Vokabular Seite, Profil, Konto, …. jetzt völlig verwirrt, möge sich doch mal diesen Screencast angucken). Wenn ich meine Facebook-Timeline so anschaue, kann ich jedenfalls jeder und jeden, den/die es betrifft, sagen: Du bist nicht allein!

Warum es besser ist anstatt eines privaten Profils eine Seite zu machen für Organisationen, habe ich hier schon mal genau zusammengefaßt. Der wichtigste Punkt: Die Facebook-Nutzungsrichtlinien (ja, sie sind lang, aber trotzdem sollte man/frau sie lesen) sehen einfach nicht vor, dass wer anderer als reale Personen eine Profilseite auf Facebook haben und es ist auch schon vorgekommen, dass solche „illegalen“ Profile von einer auf die andere Stunde gelöscht wurden. Dass das dann wirklich blöd ist, versteht sich von selbst und darum ist für alle, die diesen klassischen AnfängerInnenfehler gemacht haben, Prävention angesagt.

Ja, oje, und was jetzt? Du hast ein Profil als Organisation. Was machst du jetzt? Ich würde mal sagen „übersiedeln“ und erkläre die Schritte dafür im Folgenden. Und ja, es ist unpraktisch und blöd, aber besser Du machst es heute als morgen.

  1. Neue Seite erstellen: Im ersten Schritt machst du jedenfall eine neue (Fan-)seite für deine Organisation, dein Thema oder deine Kampagne.

  • Im linken Bereich deiner Facebook-Startseite findest du die Funktion „Werbeanzeigen und Seiten“ und dort dann „Seite erstellen“.

  • Überlege Dir einen passenden Titel, füge das Seitenbild hinzu, fülle die Info aus und poste unbedingt auch erste Inhalte.

  • Alle neuen Inhalte kommen ab sofort nur noch auf die Seite!

  • AdministratorIn der Seite ist – je nachdem von wo Du diese angelegt hast – der alte falsche Profilaccount oder gleich dein persönliches Facebook-Profil (Vorname Nachname, echtes Foto von Dir, wenn du keinen hast dann mache Dir einen*). Dein persönliches Facebook-Profil fügst du jedenfalls als AdministratorIn hinzu und damit kannst du ab sofort mit deinem privaten, „echten“ Profilaccount Inhalte auf der Seite posten und diese administrieren. Jedenfalls ist es zu empfehlen, dass eine Seite mehrere AdministratorInnen hat.

  • Wer als Person eigentlich gar nicht so wirklich auf Facebook präsent sein will, aber eine Seite betreut, sei übrigens beruhigt: Dein persönliches Profil scheint auf der Seite nirgends auf (und kann ja sonst auch sehr minimalistisch gehalten sein), du postest und kommentierst dort unter dem Seitennamen (nur der „Gefällt mir“-Button zeigt das private Profil an). Empfehlen würde ich das aber nicht, nur jemand, der/die auch selbst in Facebook aktiv ist, kann ein wirkliches „Feeling“ dafür entwickeln, wie dort die Kommunikation läuft und authentisch und gut eine Seite betreuen.

  1. Kontakte einladen: Dann lädst du alle Kontakte deines alten, falschen Profilaccounts zu dieser neuen Seite ein ("Freunden vorschlagen" unter dem Bild). Ich habe das jetzt schon öfter mitbekommen und denke, dass klappt meistens besser als erwartet. Durch die schon vorhandene Kommunikationsbasis haben die Kontakte ja hoffentlich weiter Interesse daran.
     

  2. Information über die Änderung: Im alten, falschen Profilaccount postest du als faktisch letzte Information, dass es da keine neuen Inhalte geben wird und künftig alles über die Seite läuft, am besten natürlich verbunden zur Seite einzuladen und dazu gehört klarerweise auch ein Link zu dieser Seite. Nicht nur wegen der Information an die Leute, sondern auch für deine "Entwirrung" würde ich auch empfehlen, dass Profilbild des alten, falschen Accounts zu ändern, z.b. ein Foto zu nehmen, wo die Info der „Übersiedlung“ drin steht oder es z.B. ganz zu löschen, Baustelle halt!
     

  3. Zwischenresümmee 1 (nach cirka einer Woche): Schau dir an, was von der „Übersiedlung“ schon geklappt hat und notiere dir eventuell, wer noch fehlt.
     

  4. Wiederholung und persönliche Nachrichten: Allen Profil-Kontakten, die noch nicht „Fan“ der neuen Seite sind, schickst du eine persönliche Nachricht (mit Link zur Seite!) via Facebook (das geht leider nicht mit einem Klick, sondern du musst die Namen „händisch“ eintippen) und eventuell wiederholst du die Information über die Änderung in der Statusmeldung des Profilaccounts.
     

  5. Zwischenresümeee 2 (nach cirka einer weiteren Woche): Hast du so ziemlich alle „übersiedelt“? Ja. Dann weiter zu Schritt 7. Sollte es aber recht schlecht geklappt haben, dann bleibt dir nicht übrig als den Einladeprozess zu wiederholen. Dass beim Übersiedlungsprozess ein paar Kontakte verloren gehen, solltest du übrigens nicht so tragisch nehmen, Beziehungen sind halt in Bewegung und manchmal passt es halt gerade nicht mehr.
     

  6. "Falsche/r" AdministratorIn entfernen: Da ja jetzt der persönliche Profilaccount und vielleicht am besten auch noch der von KollegInnen und FreundInnen AdministratorIn der Seite ist, kannst du den falschen, alten Profilaccount als AdministratorIn entfernen.
     

  7. Alten, falschen Profilaccount deaktivieren*: Damit nicht zweimal der gleiche Begriff in der Facebook-Suche aufscheint und das alles weniger verwirrend ist, solltest du den alten Profilaccount deaktivieren (unter „Konto“). Ich rate dazu erst mal nur zu deaktivieren (da könntest Du Dich weiter einloggen) und nicht gleich zu löschen, weil es faktisch in der Handhabung keinen Unterschied machst und es ja sein könnte, dass du was übersehen hast.
     

  8. Fertig! Nur noch die neue Seite für die Organisation benutzen, die über den privaten Profilaccount verwaltet wird. Was du mit deinem neuen persönlichen Facebook-Profil tust, sei Dir überlassen, aber es wird vermutlich auch für deine Kontakte ausserhalb deiner Arbeit und deines Engagements angenehmer sein, wenn die Sache klar strukturiert ist.

Geschafft! Ja, es ist oje und klingt furchtbar umständlich. Aber geh es an, in zwei, drei Wochen wird der AnfängerInnenfehler vergessen sein!

Wenn Du Fragen hast oder Anmerkungen: Gerne hier in den Kommentaren! Und bitte leite diesen Beitrag auch an andere "Betroffene" weiter, leider sind sich der Problematik - auch im kirchlichen Kontext - viele gar nicht wirklich bewusst.

* Sonderfall: Du hast viele private Kontakte unter dem „falschen“ Profilaccount und möchtest diese gerne behalten: Dann deaktivierst du diesen nicht am Schluß, sondern änderst unter „Konto“ einfach auf deinen realen Namen und fügst ein Bild von Dir dazu.