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FaithLand: Je pompöser die Kirche, desto mehr Glauben!?

Normalerweise schreibe ich hier über Best Practices der Kirche 2.0. Heute ist das mal anders. Gestern bin ich via Jens Albers auf das Facebook-Spiel FaithLand aufmerksam geworden. Spielidee ist, dass eine Kirche gebaut wird und diese stetig verbessert wird. Dabei werden Faith-Punkte gesammelt. Jens hat dazu heute auf Frischfischen.de einen Blogbeitrag Ich bau mir eine Kirche geschrieben, wo das Spiel auch nicht gerade positiv wegkommt. Im Kern kritisiert er, dass das Spiel wenig innovativ ist. Dem kann ich mich nur anschließen, weder Grafik noch Usability kann mit akuellen Spielen wie Farmville, Frontierville oder Cityville mithalten.  Und wenn das Ziel dieses Spiels in irgendeiner Form sein sollte, Menschen darüber für den Glauben anzusprechen, müsste das wohl der Fall sein.

FaithlandErgänzen möchte ich die Kritik von Jens um eine theologische Sichtweise: Das Spiel vermittelt mir die Message, dass je pompöser und größer die Kirche ist, je prunkvoller die Kreuze und Bibeln darin sind, mehr Glauben entsteht. Mhhhmmm .... Wie war das nochmal mit Jesus? Ist der nicht vorbehaltlos immer auf Seite der Ausgrenzten und Nicht-Mächtigen gestanden? Was hat ein prunkvolles Gebäude mit dem Kern unseres Glaubens zu tun? 
Natürlich bin ich nicht generell gegen Kirchengebäude. Die brauchen wir schon im realen Leben. Und auch virtuell können sie Einstiegspunkte sein. So ist es beispielsweise bei St. Bonifatius in Funcity oder St. Georg in Second Live. Doch dort findet im Unterschied zu FaithLand Kommunikation statt, nicht die Gebäude, sondern die Anliegen der Menschen stehen im Mittelpunkt.

Die Kirche 2.0 Links im September

Auf einige aktuelle Blogartikel und Projekte habe ich im Beitrag über Social Media im Kontext der katholischen Soziallehre schon hingewiesen, aber es gibt noch mehr in der Web-Rund-um-Schau im schon vergangenen September.

Kirche und Social Media

Alljährlich gibt es im September den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel und dazu eine Botschaft des Papstes. Benedikt XVI stellt das Thema Web 2.0 in den Kontext des Priesterjahres. Er zitiert Paulus  „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16) und ermutigt, diesen Kommunikationsraum zu erschließen, auch für "diejenigen [...], für die Gott noch ein Unbekannter ist". Warum diese Ermutigung nur für die Priester, nicht aber genauso für Laien, für alle ChristInnen, gelten soll, erschließt sich mir aber nicht.
Katholisch.de hat eine Themenseite zum Mediensonntag erstellt (via).

Twitternder Pfarrer
Zeichnung: Peter Esser via Sendezeit.