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Lebensstil

14.333 Menschen sagen auf Facebook: Ich nicht! Einkaufen am 8. Dezember (mit Presseberichten)

Am 23. November waren es noch 6.700, jetzt sind es gerade 14.333 Menschen, die auf Facebook sagen: Ich nicht! Einkaufen am 8. Dezember. Vermutlich werden es bis morgen noch einige mehr werden. Die von der von Seite Arbeitsfreier Sonntag initierte Facebook-Veranstaltung ist damit ein schöner Erfolg, mit diesem positivem Echo hatte ich selbst einfach auch nicht gerechnet, aber freue mich darüber umso mehr. Es ist ein schönes Zeichen, dass vielen Menschen die Arbeitsbedingungen der Handelsangestellten nicht egal sind und das Bedürfnis nach Auszeiten offenbar immer wichtiger wird: "Wir sind zu mehr geboren als zum Shoppen und Konsumieren".

ShoppingAuch die Medien berichten über diese Aktion:

Weitere Berichte und Ankündigungen im Web:

Nachbarschaftshilfe 2.0

Echt eine nette Sache, leider bisher nur in den USA: Auf http://neighborgoods.net/ können Dinge des Alltags verliehen und ausgeliehen werden, die Website macht das Matching (via).  Nachbarschaftshilfe 2.0! Ich hoffe mal, dass das auch zu uns kommt, denn macht ja nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch viel Sinn. Weniger Güter müssten produziert werden - das klappt allerdings nur, wenn eine Mentalität des Benutzen-Könnens und nicht den Haben-Müssens im Vordergrund steht.

How NeighborGoods Works from sparky rose on Vimeo.

Weihnachtshasen, Weihnachtsmänner - oder doch das Christkind?

Adventkranzbinden im urbi@orbi, mitten in der Shoppingzone im Linzer Atrium Auf der Linzer Landstrasse verschenken sie was ... Sehe ich die einkaufenden Menschenmassen möchte ich das meinen. Allerlei Abstrusitäten tauchen auf, um vielleicht doch heuer wieder - trotz Krise - den Einkaufsrekord zu brechen. "Freut euch auf den Weihnachtshasen, nur er hat jetzt schon die Technik von Ostern" heisst es im Saturn-Werbespot, jener Firma, die seit Jahren mit ihrer "Geiz ist geil" Werbung negativ auffällt. Eine verdrehte Welt, Weihnachten ist das Fest der Geburt Christi - das was uns an übertriebenen Konsumrausch in Osterhasenmanier entgegenhoppelt, hat damit nicht mehr wirklich was zu tun. Stephan Achtermann schreibt bei theolounge.de über den Nikolaus und die Weihnachtsmannfreie Zone und plädiert dafür weniger Energie in Dagegen-Aktionen zu investieren und dafür mehr Pro-Nikloaus- oder Pro-Jesus-Akvititäten zu setzen. Das finde ich auch, mit rigiden Haltungen werden wir dem allgegenwärtigen Konsum nichts entgegensetzen, sondern nur dann, wenn es gelingt deutlich zu machen, dass es dieser Allezeitbereit-Konsum und -Shopping-Lebensstil ist, der viele und vieles kaputt macht.

Dürfen PolitkerInnen nicht auf Urlaub fahren? Zur Neiddebatte

Vizekanzler Josef Pröll macht von 28. November bis 8. Dezember Urlaub in Mauritius. Dies hat in den Medien und bei anderen PolitikerInnen heftige Kritik ausgelöst, denn er wäre zu einer parlamentarischen Sondersitzung geladen und hat sich entschuldigen lassen. Ich denke man/frau kann durchaus unterschiedlicher Meinung über PolitikerInnen sein und auch über das abrupte Abdrehen des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Spitzelaffäre, aber irgendwie frage ich mich da, ob PolitikerInnen denn eigentlich gar kein Recht auf Urlaub haben? Natürlich kann eingewendet werden, warum er gerade jetzt weg fährt, doch diese Frage stellt sich im PolitikerInnenalltag vermutlich ständig. In unguter Erinnnerung habe ich auch noch die Diskussionen, als der damalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer seinen Urlaub beim Hochwasser nicht sofort auf die Stunde unterbrochen hat - als ob er die richtige Ausbildung gehabt hätte, um Dämme zu errichten oder so. Ich wünsche mir PolitikerInnen mit Weitblick, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Um das erfüllen zu können, brauchen sie genauso wie alle anderen Menschen auch einmal eine Auszeit. Jeden Sommer kann ich über die Boulevard-Presse erfahren, wer denn wo hin auf Urlaub fährt - hier wird eine Neiddebatte geführt, die eigentlich am Ziel vorbei geht.

Ich tu was! Ich kaufe nicht am 8. Dezember ein.

Über die Facebook-Seite für den arbeitsfreien Sonntag habe ich hier ja schon berichtet. Seit einiger Zeit, genauer seitdem die Weihnachtsdekoration in den Geschäften aufgetaucht ist, gibt es eine Facebook-Veranstaltung, die eigentlich eine "Nicht-Veranstaltung" ist: Denn dort wird dazu eingeladen, am 8. Dezember nicht einkaufen zu gehen - und damit bewusst den vorweihnachtlichen Konsumtrubel zu unterbrechen - wie es Rupert K. in einem Kommentar auf Facebook formuliert: "Es gibt genug Tage pro Woche zum Einkaufen, da müss nicht auch noch an einem Feiertag die Geschäfte geöffnet werden!" Mehr als tausend Menschen haben sich auf Facebook schon gemeldet, am 8. Dezember nicht einkaufen zu gehen. Manchmal gibt es auch negative Rückmeldungen, weil Menschen, die von FreundInnen dazu eingeladen wurden, das Thema egal ist. Die positiven Rückmeldungen überwiegen aber stark. Ilse O. schreibt: "habe noch NIE am 8.Dezember eingekauft! Justamend und aus Überzeugung nicht!", Monika S. verbindet die Veranstaltungsanmeldung mit einer kritischen Frage: "Hej gehts nur mehr um`s konsumieren und rücksichtsloses shoppen? Wir sind doch keine Roboter die funktionieren, Leute denkt´s a bisserl mit!".

Plastiksackerl oder Stoffbeutel

"Wir können etwas verändern, wenn wir nur wollen!" meint Utopia.de, die "Internetplattform für strategischen Konsum" und zeigt das im neuersten Video anhand von Plastiktüten, deren Auswirkungen und Alternativen. Dass die Plastiksackerl in Deutschland halt "Tüten" heissen, soll der sinnvollen Botschaft auch in Österreich keinen Abbruch tun.