Der arbeitsfreie Sonntag auf Facebook
EU: Den arbeitsfreien Sonntag gesetzlich verankern!
Die erste Europäische Konferenz "Schutz des arbeitsfreien Sonntags" fand am 24. März 2010 im Europaparlament in Brüssel statt. Die Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung Deutschland hat davon nun ein feines Video ins Netz gestellt, dass ich euch nicht vorenthalten möchte. Sehr gut ist zusammengefasst, warum der arbeitsfreie Sonntag für ein gutes Zusammenleben so bedeutsam ist und was auf EU-Ebene derzeit dazu passiert.
Konkret geht es den TeilnehmerInnen der Konferenz darum, den arbeitsfreien Sonntag auf EU-Ebene gesetzlich zu verankern, im Rahmen der Arbeitszeitrichtlinie. Mehr Informationen und Stellungnahmen finden sich auf der Website der Allianz für den Freien Sonntag. Wer sich selbst gerne dazu bekennen möchte, dass der arbeitsfreie Sonntag gegen das Diktat der Wirtschaft erhalten
bleiben sollte, kann diese tun, indem er bzw. sie "Fan" auf Facebook wird. Da gibt es dann auch regelmässige Infos und Diskussionsmöglichkeiten.
Wäre Gott Prokrastinierer gewesen ...
Definitiv zum Schmunzeln, dieser Tweet. Mich wundert auch nicht, dass das jemand genau am Montag einfällt. Aber eigentlich bin ich ganz froh, dass Gott kein Prokastrinierer ist, sondern das Gott ganz konkret in der Geschichte der Menschen erfahrbar ist und er/sie mit uns geht.
Einkaufen 365/7/24? Tankstellenshops umgehen den arbeitsfreien Sonntag
im Bild: Hans Gruber (KAB), Margit Hauft (KA), Hans Kaliauer (AK). Spar ist aber nicht alleine, schon seit 2007 gibt es Tankstellenshops der US-Gruppe ConocoPhillips in Kooperation mit der Handelskette Billa (OÖN). Spar toppt dieses Konzept nun damit, dass die Lebensmittel zu Supermarktpreisen angeboten werden und damit auch kein preislicher Unterschied mehr besteht zum Einkaufen zu den normalen Öffnungszeiten, die ja sowieso nicht gerade wenige sind, am Samstag bis 18.00 Uhr Einkaufen ist schon lange Alltag geworden. Gehts nicht direkt, haben sich die Handelsketten offenbar für den Umweg entschieden. Ähnliche Wege gehen auch die Bäckereien: Immer mehr kombinieren das Geschäft mit einem Cafe und dürfen so Sonntag offenhalten. Das Ergebnis ist das gleiche: Der gemeinsame freie Tag, der Sonntag, wird ausgehöhlt und MitarbeiterInnen werden zu Arbeitszeiten genötigt, die auf Dauer zerstörerisch auf das Zusammenleben und auch die eigene Gesundheit wirken. Das ist wohl gerade angesichts der Wirtschaftskrise besonders brisant, denn Angestellte, die so nicht arbeiten wollen, sind schnell ersetzt. Ein Anruf beim AMS genügt. Also braucht es generelle Regelungen, denn der/die Einzelne hat da oftmals nicht viel Chance. Niemand kann mir ernsthaft erzählen, dass Einkaufen 365/24/7 wirklich notwendig ist - und eigentlich bezweifle ich das auch mit dem Tanken. Es gibt ja doch sowieso Selbstbedienungstankstellen, die mit Bankomatkarte funktionieren. Was anderes sind Arbeitsplätze z.B. im Krankenhaus - ja, da ist Arbeit 365/24/7 notwendig - aber sicher nicht dort, wo der Gang zur Nachbarin ausreicht, wenn ich wirklich mal vergessen habe sollte, für den Sonntag genügend Milch einzukaufen, oder spontan einen Kuchen machen will und nicht genügend Eier da sind. "Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen" Markus-Evangelium 2,27
Ich tu was! Ich kaufe nicht am 8. Dezember ein.
Der 3. März ist der Tag des arbeitsfreien Sonntag
... und ich habe dazu passend dieses wirklich nette Pic entdeckt (Quelle), das zwar aufs Wochenende verweist, aber die Sache doch ganz klar auf den Punkt bringt: Wir brauchen alle miteinander eine Auszeit von Alltag.
Die KAB der Diözese St. Pölten weist in einer Aussendung auf die zunehmende Bedrohung des Sonntags hin und fordert einen EU-weiten Schutz des arbeitsfreien Sonntags.
Arbeitsfreier Sonntag: Kein Anlaßfall oder doch Salamitaktik? Zu den Aussagen von Wirtschaftskammerpräsident Leitl
In der heutigen OÖ. Krone kritisiert Wirtschaftskammerpräsident Dr. Christoph Leitl in einem Interview den Fastenhirtenbrief von Bischof Schwarz. Ihn erzürnt die Aussage, dass "zunehmende Begehrlichkeiten der Wirtschaft" den arbeitsfreien Sonntag bedrohten. Dafür gebe es keinen aktuellen Anlass. Leitl stehe hinter der Vereinbarung mit dem emeritierten Bischof Aichern, dass "der Sonntag kein Alltag, sondern ein Tag der Ruhe, des Innehaltens und der menschlichen Begegnung" ist.
Sehr geehrter Herr Dr. Leitl, wenn das stimmt, dann frage ich mich ...
Schon 6.700 sagen auf Facebook, dass sie am 8. Dezember nicht einkaufen gehen
Einkaufen am 8. Dezember? Nein, dass muß nun wirklich nicht sein. Es ist ein Feiertag und der Gerechtigkeit halber sollte das auch für alle Handelsangestellten gelten. Das ist die Message der - über die Facebook-Seite Arbeitsfreier Sonntag ins Leben gerufene - Veranstaltung bzw. Nicht-Veranstaltung Ich nicht! Einkaufen am 8. Dezember. Aktuell haben mehr als 6.700 Menschen zugesagt, dass sie am 8. Dezember nicht einkaufen werden und die TeilnehmerInnen bzw. Nicht-TeilnehmerInnen werden stündlich mehr :-)
Im Diskussionsbereich hat sich eine interessante Debatte, um den Sinn von arbeitsfreien Feiertagen entwickelt. Viel wird darüber diskutiert, dass es ja auch andere Berufsgruppen (z.b. im Krankenhaus) gibt, die sonn- und feiertags arbeiten müssen. Dem entgegenzuhalten ist, dass es dabei um Bereiche geht, die gesellschaftlich wirklich notwendig sind, was ja von Shoppen und Konsumieren rund um die Uhr wohl nicht gesagt werden kann. Gerade eben habe ich auch gelesen, wie jemand einen skeptischen Nachfrager darüber informiert hat, dass Maria Empfängnis nicht der Feiertag der Empfängnis Jesu ist, sondern der Feiertag der Empfängnis von Maria durch ihre Mutter Anna. Ja, so ist es. Und auch wenn schon lange nicht mehr alle Menschen den 8. Dezember als christlichen Feiertag wahrnehmen, kann er doch Anlass sein, die Aus-Zeit zu nutzen, darüber nachzudenken, was einen wirklich wichtig ist im Leben. Dazu laden wir ein - bist du schon angemeldet?
52 freie Sonntage - Der Kalender der Sonntagsallianz für 2011
52 freie Sonntage. Auch 2011. Sich im Alltag daran zu erfreuen, dazu lädt der Kalender der Allianz für den freien Sonntag ein, der Kalender ist länder- und religionsübergreifend gestaltet. KarikaturistInnen aus Österreich und Deutschland haben mit ihrem Beitrag den Kalender geprägt. Witzig, manchmal nachdenklich, aber immer dran am Thema, dass es den Sonntag als nicht-ökonomisierte Zeit für den/die Einzelnen und die Gesellschaft braucht. Bestellt werden kann der Kalender um 10 Euro (exkl. Porto) bei [email protected] - damit Du, wie im Video sagen kannst: Ich habe ihn schon!