Autofasten [auf ThemaTisch, Homepage, Facebook, Twitter] ist ja schon ein innovativer Ansatz des Fastens. Es geht dabei um eine Form von zeitgemässen Konsumverzichts und damit ein Zeichen für sanfte Mobilität und gegen den Klimawandel.
Jana Herwig alias Digiom, Medienexpertin und Universitätsassistentin an der Uni Wien, hat sich nicht nur für den Verzicht auf Alkohol, Zucker und Fleisch entschieden, sondern verzichtet bis Ostern auch auf das Twittern und hat das nicht nur im Blog, sondern auch mittels einer letzten Meldung in diesem Kurznachrichtendienst mitgeteilt.
Statt elektronisch Kurzmeldungen festzuhalten, hat Jana Herwig sich ein kleines Büchlei zugelegt, indem sie ihre "Mikroerkenntnisse" festhält, ganz privat. Sie denkt, dass sie mit dem Twitter-Fasten ihre Wahrnehmung verändern kann:
"Aber manchmal möchte ich auch wieder ohne diesen sein, möchte nicht in der U-Bahn und in anderen handlungsarmen Momenten zum Smartphone greifen, um zu schauen was sonst los ist, möchte dem Impuls, sich artikulierende Gedanken auch auf Twitter zu verfestigen, mal nicht nachgehen, nicht wissen, wie andere darauf vielleicht reagieren, sondern es nur für mich behalten."
Ein interessanter Ansatz auch für ChristInnen, würde ich sagen, obwohl ich das derzeit nicht nachmachen möchte. Aber vielleicht gibts sogar in ein paar Jahren eine Twitter- und Facebook-Fasten-Aktion der christlichen Kirchen wie jetzt Autofasten?
Interessant ist auch, wie Jana Herwig die Fastenzeit beurteilt:
"Im übrigen bin ich nicht katholisch, sondern mache Gebrauch von der Chronologie der Fastenzeit und dem kulturellen Interface, das diese bietet".
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