Facebook ist eine Internet-Community, in der mittlerweile mehr als 2 Mio. ÖsterreicherInnen ein persönliches Profil haben und mit ihren FreundInnen und Kontakten Messages, Links, Veranstaltungen, Bilder und Videos austauschen.
http://www.facebook.com
Organisationen, Kampagnen oder Themen in Facebook
Auch als Organisation ist eine Profilseite in Facebook möglich. Damit kann eine Interaktion mit Facebook-NutzerInnen gestartet werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich eine Facebook-Seite (und keine Gruppe oder gar ein Profil).
Im kirchlichen Bereich bieten sich folgende Einsatzmöglichkeiten* an:
- Organisationsseiten z.B. KA-Gliederungen auf diözesaner und pfarrlicher Ebene, Pfarren, Gruppen in Pfarren, kirchliche Einrichtungen wie Jugendzentren, Schulen, Bildungshäuser, ….
- Kampagnenseiten für abgeschlossene Projekte, durchaus aber auch wiederkehrende Aktionen, z.B. Autofasten, Klima fair bessern, Lange Nacht der Kirchen, 72 Stunden ohne Kompromiss, ….
-
Themenseiten für Inhalte, die Kirche besetzt bzw. besetzen will, z.B. Arbeitsfreier Sonntag, Ökumene, Gute Arbeit, ….
Wichtig ist es, Facebook- und andere Web 2.0 Aktivitäten als Teil einer integrativen Kommunikationsstrategie für eine Organisation oder ein Thema zu begreifen. Die Medien müssen „zusammenspielen“!
Im kirchlichen Bereich ist sicher auch das Wissen um die Differenzierungen der Sinusstudie, die auch unterschiedliche Internetaffinitäten von Menschen (via) ausweist, hilfreich.
Was kann eine Facebook-Seite bringen?
Eine Facebook-Seite bringt in einem ersten Schritt Präsenz in dieser Community. Die Organisation bzw. das Thema ist über die Suche dort auffindbar und es werden Interaktionsmöglichkeiten angeboten, die auf statischen Webseiten nicht vorhanden sind. Die Kirche ist bisher noch eher weniger im Web 2.0 vertreten und Facebook ist die einfachste Möglichkeit, da einzusteigen und ansprechbar zu sein.
Je nach Ausrichtung der Facebook-Seite ermöglicht diese darüber hinaus z.B.:
- Vernetzung von Mitgliedern und SympathisantInnen einer Organisation, durchaus auch über örtliche Distanzen hinweg.
- Informationsplattform und Drehscheibe für Inhalte – mit der Möglichkeit, (kritisches) Feedback für die eigenen Themen zu bekommen.
- Die Chance durch interessante Inhalte über Facebook mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sonst die Organisation nicht erreicht hätte. Das passiert vor allem über viralen Effekt dieses Mediums. Jemand liest auf Facebook etwas inteessantes und verbreitetet dies weiter an seine Kontakte und so weiter. Ein Schneeballeffekt kann entstehen.
Voraussetzungen für einen erfolgreichen Facebook-Einsatz
- Eine Haltung, die InternetnutzerInnen nicht als „Zielgruppe“, sondern als KommunikationspartnerInnen wahrnimmt und die Bereitschaft zuzuhören, d.h. sich selbst aktiv auf den Kommunikationsstil im Web 2.0 einzulassen.
-
Commitment der EntscheidungsträgerInnen in der eigenen Organisation, persönlich und ohne Rücksprache via Facebook zu kommunizieren. Das impliziert die Offenheit für Kritik und die Option auf Veränderung der Organisation durch die Interaktion mit unterschiedlichen Menschen.
- Regelmässige Betreuungsressourcen, am besten verteilt auf mehrere Personen. Der Aufwand differiert je nach Aktivitätsniveau der Organisation, beginnend mit 2-3 mal wöchtentlich ca. 15 Minuten für eine Person, die sowieso stark in die inhaltliche Arbeit eingebunden ist und sich Informationen nicht erst beschaffen muss. Entscheidend ist es auch Feedback für die BetreuerInnen sicherzustellen, z.B. durch Einbindung in eine bestehende Struktur, ein Projektteam …. und zu überlegen, wie die Aktivitäten evaluiert werden werden können.
- Bereitschaft der Seiten-BetreuerInnen auch als Privatperson in Facebook vertreten und aktiv zu sein und z.b. FreundInnen auf die Fanseite aufmerksam zu machen. Die Kommunikation direkt als Privatperson ist entscheidender als die Kommunikation über eine Fanseite.
- Bereitschaft möglichst vieler haupt- und ehrenamtlicher MitarbeiterInnen der Organisation sich bei Facebook aktiv einzubringen. Um über die engere Community hinaus zu kommen, braucht es viele Leute, die viele Leute kennen, die viele Leute kennen, ….
- Grundverständnis der technischen Funktionalität von Facebook (Unterstützung durch ThemaTisch ist gerne möglich)
- Zumeist ist ein professioneller Webauftritt oder Blog der Organisation oder Kampagne notwendig, denn nur so können Inhalte verlinkt werden bzw. direkt per RSS eingebunden werden.
- Verlinkung der Facebook-Seite mit der eigenen Homepage bzw. Einbindung eines „Widget“, einer kleinen Box, die aktuell Fans und Inhalte anzeigt.
Wie geht’s technisch?
Wie eine Fanseite angelegt wird, findet sich übersichtlich erklärt im E-Book von Annette Schwindt ab Seite 39. Dieses kann downgeloadet werden: http://www.schwindt-pr.com/facebook_grundlagen.pdf
Start beim Erstellen (eingeloggt als Privatperson) auf http://www.facebook.com/pages/create.php Hinweis: Namen und Zuordnungen von Seiten können nachträglich nicht geändert werden!
Kommunikations-Tipps für den Anfang
- Jede Seite braucht ein gutes Profilbild und eine ausgefüllte Info-Seite.
- Vor der Veröffentlichung bzw. Einladung von Kontakten zur Seite sollten einige Meldungen gepostet werden, die deutlich machen, welche Inhalte sich auf der Seite finden werden.
- Nie nur eigene Inhalte der Organisation posten, sondern auch auf interessante Inhalte anderer hinweisen.
- Persönlich kommunizieren, z.B. hat durchaus auch die Begeisterung über das wunderbare Frühlingswetter Platz.
- Bilder und Videos kommen besonders gut an und fallen mehr auf in der Timeline der UserInnen. Darum auch beim Posten von Links darauf achten, dass ein gutes Bild zum Link ausgewählt wird.
- Veranstaltungen, angelegt über die Facebook-Seite, sind eine gute Möglichkeit, Menschen einzuladen. Die Facebook-Seite sollte aber nicht zur reinen Ankündigungsplattform werden.
- Nicht zu oft, nicht zu selten: Kontakte nicht überfluten mit Inhalten durch zu viele Posts, aber die Betreuung der Seite nicht vernachlässigen (maximal 2 Meldungen pro Tag). Möglichst nicht alle Informationen auf einmal posten, sondern über den Tag verteilen!
- Auf Userinteraktionen (Kommentare, Pinwandeinträge) reagieren und aktiv kommunizieren!
- Kontakte einladen, sich zu äußern durch Fragen oder kontroversielle Themen. Positiv formulierte Beiträge erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf „gefällt mir“ klickt.
- Mit @ kann innerhalb einer Statusmeldung auf andere Profile verlinkt werden. Da diese Einträge auf der jeweiligen Seite erscheinen, ist das eine gute Möglichkeit, sich ins Gespräch zu bringen.
- Nicht vergessen, regelmässig neue Kontakte auf Facebook, zur Seite einzuladen und KollegInnen bitten, das auch zu tun (nur wer selbst als Privatperson aktiv auf Facebook ist, kann sinnvoll eine Fanpage betreuen).
- Privatsphäre, Datenschutz und Urheberrecht unbedingt respektieren!
Kommentar hinzufügen