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Raus aus EURATOM! Volksbegehren unterschreiben!

Von 28. Februar bis 7. März 2011 kann das EURATOM-Volksbegehren unterschrieben werden. Viele kirchliche Organisationen unterstützen diese Initiative im Sinne der Schöpungsgerechtigkeit und des guten Lebens auch für die künftigen Generationen. Eine Facebook-Seite Christinnen und Christen unterstützen das EURATOM-Volksbegehren lädt ein, andere über die Unterstützung zu informieren.

Als ich noch ein Teenager war, vor 25 Jahren, passierte der Reaktorunfall in Tschernobyl. Plötzlich sollte ich nicht mehr raus. Nichts war sichtbar, nichts war unmittelbar spürbar. Und doch war die Stimmung bei meinen Eltern und im FreundInnenkreis merkwürdig. Um diese Bedrohung durch Atomstrahlung wahrzunehmen, braucht es Wissen - ein Phänomen, das der Soziologe Ulrich Beck mit dem Stichwort "Risikogesellschaft" zu beschreiben suchte. Auch 33 Jahre nach der Volksabstimmung über das Atomkraftwerk Zwentendorf leben wir in dieser Risikogesellschaft, denn rund um Österreich gibt es genug Atomkraftwerke. Das weiss jede/r und oft neigen wir dazu dieses nicht unmittelbar spürbare Risiko zu verdrängen.

Weniger Leute wissen, dass mit dem EURATOM-Vertrag Österreich, das sich ja eigentlich zu einer konsequenten Atompolitik bekennt, unmittelbar an der europäischen Atomindustrie beteiligt ist. In der Präambel des EURATOM-Vertrags steht, dass "die Kernenergie eine unentbehrliche Hilfsquelle für die Entwicklung und Belebung der Wirtschaft darstellt" und dass EURATOM entschlossen ist, "die Voraussetzungen für die Entwicklung einer mächtigen Kernindustrie zu schaffen" [Hintergrundpaper als PDF]. Dafür zahle ich auch als österreichische Steuerzahlerin mit. Mehr als absurd - und es ist den InitiatorInnen des Volksbegehrens zu danken, dass mit diesem Instrument dieses Faktum hoffentlich einer breiten Öffentlichkeit bekannt wird. Die Katholische Kirche in Oberösterreich und die Evangelische Kirche A.B. in Oberösterreich zählen zu den Unterstützerinnen der Kampagne "RAUS aus EURATOM" – neben weiteren 88 Organisationen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen. Der  Umweltsprecher der Diözese Linz, Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger,  erklärt die christlichen Motive für die Unterstützung: 

Ich befürworte das Anliegen, dass die Bundesregierung der Republik Österreich im Sinne einer aktiven Antiatompolitik den Austritt aus EURATOM konsequent betreibt. Wir ChristInnen glauben an Gott den Schöpfer, der uns die Erde zu treuen Händen übergeben hat. Diese Erde gilt es so zu erhalten und zu gestalten, dass auch künftige Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden. Das schließt die Sorge für eine nachhaltige und zukunftsfähige Energieversorgung ein. Atomenergie ist nicht nachhaltig, weil sie einerseits aus sehr begrenzten fossilen Ressourcen stammt und andererseits die Endlagerung eine unermessliche finanzielle Last sowie ein nicht abschätzbares Risiko für künftige Generationen darstellt. Der EURATOM-Vertrag bewirkt, dass allein aus Österreich jährlich 40 Mio. Euro in die Atomenergie fließen. Die Atomenergie wäre nicht wettbewerbsfähig, wenn es diese Fördermittel nicht gäbe. Die Förderung führt zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung zuungunsten erneuerbarer Energien und Technologien.

Das finde ich gut und wichtig. Ich habe schon in der Einleitungsphase des Volksbegehrens unterschrieben. Ich würde mich freuen, wenn es mir von 28. Februar bis 7. März 2011 auf jedem Gemeindeamt viele Menschen gleich tun würden. Unterschreiben können alle österreichischen StaatsbürgerInnen ab 16.

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d

Raus aus EURATOM! Volksbegehren unterschreiben! | ~ andreame

[...] ThemaTisch habe ich ausführlicher zum EURATOM-Volksbegehren gebloggt. Hier verlink ich einfach mal und sage [...]

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