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Der männliche Fußballgott tummelt sich wieder

Selbst ich, die da einen hohen Wahrnehmungsfilter "eingebaut" hat, kann an der Tatsache, dass die Männerfußball-WM ansteht nicht vorbei. Alle meine Medienkanäle, online wie offline, sind voll mit dem Thema. Manchmal nervt mich das, manchmal finde es ganz amüsant, weil ich somit Einblicke in eine mir fremde Welt bekomme. Und sowas macht dann doch neugierig, drum hier einige Beobachtungen:

Gott Fußball

1138532687_7a2577ba1b_mAls Theologin fällt mir natürlich auf, dass sich die Beiträge zu Kirche und Fußball und zur theologischen Relevanz von Fußball in dieser Zeit häufen. Vermutlich steht Fußball paradigmatisch für eine Populärkultur, die durchzogen ist von kulturellen Momenten der Religionen, an deren Mustern sie partizipiert. Ansgar Kreutzer* vertritt die These, dass sich im Fußballsport "die durch Zweckrationalität geprägte Gesellschaft" das "Scheitern ihres eigenen Machbarkeitsmythos" in mythisch-ritueller Form inszeniert. Da überrascht es dann nicht, dass die ganze Palette religiösen Vokabulares im Sprechen über Fußball vorkommt. Allerdings wäre es verfehlt deswegen und wegen religiöser Verhaltensformen am Fußballplatz Religion und Fußball 1:1 zu identifizieren. Beim Fußball ist es nie klar, wer gewinnt. Beim Fußball wird eine "Sensibilität für das Unverfügbare" sichtbar, dass nur Religion und Theologie kultivieren können. Mit dieser Wahrnehmung kann ich mich auch als eine, die noch nie am Fußballplatz war, identifizieren.

Männerfußball

Es ist schon bemerkenswert, dass alle von der "Fußball-WM" sprechen und damit die Männerfußballweltmeisterschaft meinen als ob Frauen gar nicht Fußball spielen würden. Darin wird meines Erachtens besonders deutlich wie sehr die gesellschaftliche Wahrnehmung noch immer geprägt ist von der Wahrnehmung des Männliches als das Normale, die Regel und dem Weibliches als die Ausnahme, dem Sonderfall. Dazu sei im Kontext des oben zum Gott Fußball gesagten die unlängst leider verstorbene feministische Theologin Mary Daly mit ihrem bekanntesten, aber immer wieder bedenkenswerten Satz zitiert: "Wenn Gott männlich ist, ist das Männliche Gott".**

Afrika als Medien- und Gesellschaftsthema

Und noch einen ganz anderen Aspekt möchte ich ansprechen: Gestern war wohl einer der besten Club2 (Abrufbar in der ORF TVThek) ever und es ist nur ein Highlight in der Berichterstattung über Afrika. Ich finde es uneingeschränkt gut, dass dieser Kontinent wegen der Männerfußball-WM erstmals wirklich Thema ist, in Mainstream-Medien und in der alternativen Medienszene. Besonders bemerkenswert ist, dass ich die Berichterstattung erstaunlich differenziert erlebe. Die erhöhte Aufmerksamkeit wird auch begleitet von vielen Projekten zum Thema Afrika, die Fragen der Entwicklungszusammenarbeit, aber auch des Lebens von AfrikanerInnen hierzulande ansprechen. Zu hoffen bliebt, dass das Interesse sich nach dem Sportevent nicht wieder gegen Null bewegt, sondern dass da etwas überbleibt und zu unser aller differenzierteren Wahrnehmung beiträgt.

* Kreutzer, Ansgar, Wie gnädig ist der Fußballgott? Der Fußballplatz als religiöser Ort, in: Boelderl, Artur, Eder, Helmut, Kreutzer, Ansgar (Hgg.), Zwischen Beautyfarm und Fußballplatz. Theologische Orte in der Populärkultur, Linz 2005, 203 - 224
** Daly, Mary, Jenseits von Gott Vater, Sohn und Co. Aufbruch zu einer Philosophie der Frauenbefreiung, München 1986

Foto: teliko82

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Gott ist Geist. ER schuf uns als sein Abbild, als Mann und als Frau. Das lässt auf das Geheimnis der Ehe schließen..

KKK:

I „Als Mann und Frau schuf er sie . .

2331 „Gott ist Liebe‘ und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft. Indem er den Menschen nach seinem Bild erschafft prägt Gott der Menschennatur des Mannes und der Frau die Berufung und daher auch die Fähigkeit und die Verantwortung zu Liebe und Gemeinschaft ein" (FC 11).

„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild ... Als Mann und Frau schuf er sie" (Gen 1,27). „Seid fruchtbar, und vermehrt euch" (Gen 1,28). „Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich. Als Mann und Frau erschuf er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden" (Gen 5,1-2).

Das ist auch soooo schön.

Und es ist mehr als 2000 Jahre alt :-D

Es liegt an uns, das in unserer Gesellschaft endlich zu leben:

2335 Beide Geschlechter besitzen die gleiche Würde und sind, wenn auch auf verschiedene Weise, Bild der Kraft und der zärtlichen Liebe Gottes. Die eheliche Vereinigung von Mann und Frau ahmt die Freigebigkeit und Fruchtbarkeit des Schöpfers leiblich nach.

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Was diese Zitate so unmittelbar mit der Tatsache, dass Fußball in unserer Gesellschaft mit Männerfußball identifiziert wird zu tun haben, verstehe ich jetzt nicht recht ...

@ Andrea: Gott ist weder männlich noch weiblich, wie Daly falsch postuliert :-D

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Aso, ich verstehe das Zitat von Mary Daly so auch nicht. Klar ist es abwegig zu sagen, dass Gott männlich oder weiblich wäre. Wer will das wissen? Mary Daly kritisiert vielmehr die Umstände, die Gesellschaft, die Kirche, ... die Gott als männlich darstellt. Und da finden wir genug Phänomene in dieser Art, fangen wir mal bei unserer Sprache an ...

Die röm.-kath. Kirche stellt Gott weder als Mann oder Frau, sondern uns Männer und Frauen als sein Abbild. Der KKK spricht wunderschön und eindeutig darüber.

Wo gibts denn den Katechismus zu kaufen? Wie groß/dick ist er?

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Den Katechismus gibts z.B. hier http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_INDEX.HTM zum online-Lesen. Da siehst du eh, dass das viel Text ist und viel Buch macht.

ER im WM-TV

Trotz des strikten FIFA WM Verbots zeigen viele Spieler Ihre Liebe zu IHM. Sie bekreuzigen sich, beten Rosenkranz, versammeln sich zum gemeinsamen Dankgebet nach einem Tor.

http://thematisch.at/deutschland-gegen-england-lego#comment-518

Davon berichten das katholische Nachrichten-Portal kath.net und der evangelische Pressedienst idea.de

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