Jahreswechsel

Jahreswechsel

Immer, wenn der 1. Jänner naht, gehen damit viele Dinge einher. Manche machen sich Vorsätze fürs neue Jahr, manche blicken zufrieden oder auch nicht zufrieden zurück auf das vergangene Jahr. Für viele sind damit ein paar arbeitsfreie Tage verbunden, vielleicht eine Feierstunde in der Kirche oder eine Party zu Silvester. Es gibt genug Menschen, die sich ein (Jahres-)Horoskop erstellen lassen oder sich die Zukunft auf andere Weise vorhersagen lassen. Für viele bedeutet der Jahreswechsel auch viel Arbeit oder einfach nur Veränderung.

So ganz sang- und klanglos (das geht schon schwer wegen der Feuerwerke) geht das Jahresende bzw. der Jahresanfang an fast niemandem vorbei.

Das Kirchenjahr beginnt ja schon früher, aber dennoch gibt die Veränderung der Jahreszahl auch Gelegenheit, noch einmal auf das vergangene Jahr zurückzublicken und das neue Jahr willkommen zu heißen. Macht es Sinn, das zu tun? Ich denke ja. Zurückschauen kann ja mehr sein, als an der Vergangenheit zu hängen. Der Blick rückwärts kann bedeuten, sich mit nicht mehr Veränderbarem zu arrangieren auf eine Weise, die gut tut. Das heißt nicht automatisch, dass ich es toll finden muss, dass etwas nicht geglückt ist. Aber mit einem „Ja“ zu mir und dem, was mir widerfahren ist, bin ich zufriedener als mit einem „Nein“ oder einem „Vielleicht“. Ein „Ja“ zum vergangenen Jahr und all dem, was sich zugetragen, verändert oder auch nicht verändert hat eröffnet mir neue Räume.

Reinhold Niebuhr, ein US-amerikanischer Theologe, formulierte einen ähnlichen Gedanken 1943 so:

Gott,
gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut,
Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit,
das eine von dem andern zu unterscheiden.

Der Knalleffekt und seine Nebenwirkungen

Alljährlich knallt es wieder, Hunde verstecken sich unterm Sofa und hohe Geldsummen werden in den Himmel geschossen, um für wenige Minuten bestaunt zu werden. Ja, Sylvesterabend und das obligatorische Feuerwerk zum neuen Jahr.

Die Feuerwerksindustrie ist eine Industrie der Armen - darauf weisst Jugend eine Welt hin. "Der größte Feuerwerksproduzent weltweit ist China, gefolgt von Indien und einigen Staaten in Mittel- und Südamerika wie Peru, Guatemala und El Salvador. Meist erfolgt die Herstellung der Feuerwerkskörper unter schrecklichen Bedingungen. Bestimmungen, die den Umgang mit den gefährlichen und gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen der Knaller und Raketen - wie Schwarzpulver - regeln sollen, existieren häufig nicht oder werden missachtet. Die bei der Produktion von Feuerwerkskörpern eingesetzten Chemikalien führen in vielen Fällen zu massiven gesundheitlichen Schäden, wie chronischer Bronchitis, Tuberkulose und Missbildungen der Haut. Hinzu kommt das ständige Risiko von Feuer und Explosionen - nicht selten kommen ArbeiterInnen dabei ums Leben." Auch Kinder arbeiten an der Produktion der Feuerwerkskörper mit: "Kinderleid mit Knalleffekt".

Einen Alternativvorschlag hat die Katholische Jugend: Mit der Aktion Brot statt Böller wird dazu eingeladen, den Jahreswechsel solidarisch zu feiern, auf den rasch vergänglichen Knalleffekt zu verzichten und statt dessen nachhaltige Projekte im Süden zu unterstützen, dieses Jahr die Tribal and Dalit Women's Development Society in Tamil Nadu, Südindien.

Inhalt abgleichen
Auf den Tisch gebracht - meine, deine, unsere Welt. Übernehmen wir Verantwortung! ThemaTisch ist eine neue Blog-Community engagierter Christinnen und Christen. ThemaTisch ist auch in Social Networks präsent. Follow us!