Der von den Nazis ermordete evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer sagte schon 1938 "Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen!". Das ist mir heute wieder eingefallen - angesichts mancher Beiträge in der Facebook-Gruppe "Pro Kreuz in Schulklassen". Dort wird von manchen, sicher nicht allen, das Kreuz in öffentlichen Räumen mit einer österreichischen, europäischen "Leitkultur" argumentiert und es wird vor der "Islamisierung" Österreichs gewarnt, die vor allem dadurch zum Ausdruck kommen würde, dass es Minarette im öffentichem Raum gibt. Eine Antwort dazu: "drah di ham".
Ich meine, es geht fehl, wenn für das Kreuz in Schulklassen primär mit der Kultur argumentiert wird. Wir leben in einer pluralen Gesellschaft, in manchen Bereichen ist das Christentum schon lange nicht mehr Mainstream. Was als Orientierung in einer Gesellschaft der Vielfältigkeit gelten kann, ist das Grundrecht auf Religionsfreiheit - und diese kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass religiöse Symbole nicht nur Privatsache, sondern auch in öffentichen Räumen präsent sein können.
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